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Nachdenkliches nach dem Seebeben

Im Folgenden eine Stellungnahme der Partei der Arbeit (Schweiz)zu den Folgen der Flutkatastrophe in Asien. Sie gibt im Wesentlichen die Position der KPÖ wieder:

Die Tragödie von Südasien wird in den Gedächtnissen eingeprägt bleiben. Die Hauptopfer sind einmal mehr die Armen und die Kinder, doch für einmal auch aus reichen Ländern stammende, alle in der Verzweiflung verbunden. Die Flutwellen aus der Tiefe des Ozeans haben Zerstörung gesät. Sie haben Millionen von Menschen Obdach und Arbeitswerkzeuge genommen. Die einfachsten Leute haben mit ausserordentlicher Grosszügigkeit reagiert. Darüber freuen wir uns ohne Einschränkung.
Doch man muss auch über dieses Drama hinaus blicken können. Die Katastrophe hat keine Auswirkung auf die Stabilität der Börse, und hat auch nicht ihren Zynismus gemindert. Anderseits muss einmal mehr festgestellt werden, dass die betroffenen Länder recht wenig Nutzen aus dem von den reichen organisierten Tourismus haben ziehen können, und dass der grösste Teil ihrer Infrastruktur nicht verbessert wurde. Der Kapitalismus ist nicht für das Seebeben verantwortlich. Aber er ist am Anstieg der Armut auf der Welt schuld.
Unsere Wut entspricht unserem Mitleid. Die PdAS ist überzeugt, dass die Auswirkungen der Naturkatastrophe mit angemessenen Mitteln hätten in Grenzen gehalten werden können. Auch stellt sie fest, dass das Ereignis, das die Öffentlichkeit durch ihr plötzliches Eintreten erschüttert hat, nur eine relativ bescheidene Tragödie darstellt, angesichts des wirtschaftlichen Skandals, der weltweit Tote durch Mangelernährung und Krankheiten verursacht.
Die Herrschaft des Geldes und augenblicklicher und individueller Interessen dürfen nicht länger die Welt regieren. Vielleicht kann die Katastrophe am Indischen Ozean dieses Bewusstsein verstärken, sowie entsprechende Aktionen.

Für die PdAS
Alain Bringolf

Veröffentlicht: 11. Januar 2005

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