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Nacht- und Nebelaktion gegen KPÖ-Plakate

Elke Kahr: Miese Aktion wird auf Urheber zurückfallen

Unbekannte Täter haben in der Nacht auf Dienstag fast alle Plakate der KPÖ in Graz überklebt. Die Art und Weise der Aktion lässt darauf schließen, dass politische Gegner von Ernest Kaltenegger ihren Schmutzkübelwahlkampf nun mit eindeutig rechtswidrigen Mitteln fortsetzen.
Wie bereits bei einem Inserat in der „Kleinen Zeitung“ vom 26. 9. 05 wird bei den für die Kommandoaktion verwendeten aus teurem Material hergestellten Aufklebern mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten operiert und von der Tatsache abgelenkt, dass die KPÖ sich im gesamten Verlauf dieses Wahlkampfes nicht an der Verächtlichmachung von politischen Mitbewerbern beteiligt hat.

Die miese Aktion wird auf ihre UrheberInnen zurückfallen. Uns erscheint es als bezeichnend, dass manche Parteien uns derzeit praktisch als Schreckgespenster betrachten, gegen die jedes Mittel recht ist, während wir uns trotz aller Anfeindungen daran halten, was wir am 20. Juli 2005 im Fairnessabkommen vereinbart haben, das von ÖVP, KPÖ, Liste Hirschmann und BZÖ unterzeichnet worden ist.
Damit keine Missverständnisse entstehen, betonen wir, dass die KPÖ in diesem Wahlkampf ausschließlich die folgenden Losungen verwendet: „Geben statt nehmen!“, „Helfen statt reden!“, „Sozialpolitik statt Eventpolitik“, „Fürchtet Euch nicht!“ und „Da weiß man, was man wählt“.
Wir werden bei der Polizei Anzeige gegen unbekannte Täter erstatten.

Gemeinderätin Elke Kahr
Wahlkampfleiterin der KPÖ

PS: Zur Information eine Passage aus dem Sozialprogramm des ÖAAB-Steiermark (1945)
„Verstaatlichung der Grossbetriebe (z. B. Alpine, Böhler, Schöller-Bleckmann, gewisser Grossbanken, usw.). Die Reingewinne sollen in Zukunft nicht mehr geschäftstüchtigen Kriegsspekulanten , sondern dem Volk zugute kommen“.
Quelle: Das Steirerblatt, Freitag, 9. November 1945

Rückfragehinweis: 71 24 79

Veröffentlicht: 27. September 2005

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