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Nahrungsmittelskandal: Politik darf Verantwortung nicht abwälzen

EU ist Teil des Problems, nicht Teil der Lösung

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Verbindliche und viel weitergehende Standards bei der Nahrungsmittelqualität einzuführen fordert KPÖ-Gemeinderätin Martina Thomüller – auch wenn es den Prinzipien der EU widerspricht.

Mit 13 Bauernmärkten ist in Graz verhältnismäßig einfach, regionale und biologische Lebensmittel aus der Umgebung zu kaufen. „Wer es sich leisten kann, hat es nicht schwer, sich direkt bei den ProduzentInnen mit biologischen Nahrungsmitteln versorgen, die nicht hunderte oder gar Tausende Kilometer zurückgelegt haben. Die Verantwortung aber allein auf die KonsumentInnen abzuwälzen, greift zu kurz“, sagt Martina Thomüller, KPÖ-Umweltsprecherin im Grazer Gemeinderat. Stagnierende Löhne und die Teuerung machen es für viele Menschen nicht gerade leicht, auf gesunde und biologische Ernährung zu achten.

Bereits 1988 warnte die KPÖ vor dem „Ruin zahlreicher kleiner und mittlerer Bauern“ durch die „Überschwemmung des Marktes mit der EG-Überschußproduktion“. Für Thomüller ist klar: „Die EU ist Teil des Problems und nicht Teil der Lösung. Die Freiheit des Warenverkehrs ist eine der Säulen, auf denen die EU errichtet ist. Wenn es um Kapitalinteressen geht, haben KonsumentInnen und Tiere Nachrang.“
Darum fordert die KPÖ, Tiertransporte über weite Strecken zu verbieten und verbindliche, viel weitergehende Standards bei Nahrungsmittelqualität einzuführen – auch wenn es den Prinzipien der EU widerspricht.

Im Programm der KPÖ Steiermark heißt es: „In Österreich ist die Alternative zur agrarischen Großproduktion der bäuerlich-ökologische Landbau mit Kreislaufwirtschaft“. Und weiter: „Erfolgreicher bäuerlicher Landbau erfordert die Zurückdrängung und Überwindung des Einflusses des agrarindustriellen Komplexes“.
Damit die Kosten nicht auf die KonsumentInnen abgewälzt werden, beharrt die KPÖ auf ihrer Forderung nach Einführung einer amtlichen Preisregelung bei Grundnahrungsmitteln.
 

Veröffentlicht: 20. Februar 2013

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