Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.

"Österreich" fragt -Elke Kahr antwortet

Über Politik, Konzepte und Ideen

1.) Was betrachten Sie als Ihren größten Erfolg beziehungsweise Misserfolg in der zu Ende gehenden Periode?

Erfolg: Wir konnten das Sonderwohnbauprogramm für 500 Gemeindewohnungen realisieren und den Kautionsfonds beim Wohnungsamt einrichten.
Misserfolg: Es ist nicht gelungen, die Ausgliederung von Kanal, Wirtschaftsbetrieben und Müllentsorgung (Haus Graz) zu verhindern. Damit ist die Gefahr einer Privatisierung der Daseinsvorsorge gestiegen.

2.) Welche sind aus Ihrer Sicht die dringendsten Probleme in und für Graz?
Die Stadt wächst. Wir brauchen dringend mehr leistbaren Wohnraum (Gemeindewohnungen). Verkehrs- und Umweltprobleme werden immer größer, die finanzielle Lage der Stadt verschärft sich.

3.) Welche Konzepte und Ideen haben Sie, um diese Probleme zu mildern beziehungsweise zu beseitigen?
Graz braucht ein Sofortprogramm Wohnen mit folgenden Punkten: Sonderwohnbauprogramm II. Ziel mindestens 500 neue Wohnungen. Erhöhung der Mittel für Wohnungssanierung, vor allem für thermische Sanierung und umfassende Sanierung, um eine Reduzierung der Heizkosten zu erreichen. Kein Verkauf und keine Ausgliederung der stadteigenen Gemeindewohnungen, Einfrieren der Tarife und Gebühren. Rücknahme der Tarifautomatik. Schaffung von weiteren Stadtteilzentren nach dem Beispiel Triestersiedlung.
Kein Verkauf von kommunalem Eigentum. Stopp der Privatisierung des LKH West. Finanzierung des ÖPNV durch eine Nahverkehrsabgabe der Unternehmer. Umverteilung beim Finanzausgleich von Bund und Land zur Stadt. Unsere Forderungen sind im Kommunalprogramm „Wir alle sind Graz“ zusammengefasst.

4.) Was befähigt Sie in besonderer Weise, Verantwortung in dieser und für diese Stadt zu tragen?
Das sollen andere beurteilen. Ich habe in meiner bisherigen Arbeit versucht, glaubwürdig zu bleiben und alle Menschen und ihre Anliegen ernst zu nehmen.

5.) Wo liegt, in Prozenten ausgedrückt, Ihr Wahlziel?
Der Stadtsenat wird von 9 auf 7 verkleinert. Wir müssen Stimmen gewinnen, damit ich meine Arbeit fortsetzen kann. Das ist unser Wahlziel.

6.) Mit wem können Sie eine Zusammenarbeit nach den Wahlen ausschließen?
Eine feste Koalition mit anderen Parteien unter Einschluss der KPÖ wird weder von ÖVP noch von SPÖ gewünscht, eine Zusammenarbeit in Sachbereichen (z. B.: zum Thema Wohnen) war schon jetzt möglich. Eine Koalition mit der FPÖ kommt für uns nicht in Frage.

7.) Mit wem würden Sie sich eine Zusammenarbeit nach den Wahlen wünschen?
Mit allen, die unsere Vorschläge für eine soziale und umweltgerechte Entwicklung von Graz mittragen.

8.) Welche Vision von Graz haben Sie für diese Stadt in zehn Jahren?
Unsere Stadt muss für alle Menschen eine gute Heimat sein. Deshalb wünsche ich mir, dass es für jeden ein Dach über dem Kopf gibt, eine Wohnung, die man sich auch leisten kann. Ich hoffe darauf, dass dann nicht Banken und Bauspekulanten die Entwicklung der Stadt bestimmten, sondern die Forderungen und Interessen der Bevölkerung. Ich hoffe darauf, dass Graz eine soziale Musterstadt wird, denn nur eine soziale Stadt ist eine sichere Stadt.

9.) Ich liebe Graz, weil …

Ich hier geboren bin, hier meine Familie und meine Freunde habe und weil Graz eine schöne Stadt ist.

(Österreich, 16. 11. 2012)

Veröffentlicht: 16. November 2012

Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.