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„Polizei könnte schwerwiegenderen Aufgaben nicht mehr nachkommen“

KPÖ-Gemeinderätin Elke Heinrichs über geplante „Bettlerzone“

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Zum sogenannten „Bettlerproblem“ wird heute in den Medien angekündigt, dass  „Bettlerzonen“ sowie Einschränkungen der Möglichkeit für Bettler und Bettlerinnen, Geld bzw. Gaben ein- und anzunehmen, geplant sind. Die Stadt brauche dazu dringend die Unterstützung des Landes.

„Zweifelsohne würde sich dann das Stadtbild der eleganten Bezirke lieblicher und schöner präsentieren!“, merkt KPÖ-Gemeinderätin Elke Heinrichs an. „Es darf aber auch die Problematik im Zusammenhang mit Bettlerinnen und Bettlern bzw. Bettelei in ihrem ganzen Umfang nicht in Abrede gestellt werden.“

Zu den angedachten bzw. geplanten Vorhaben gibt sie zu bedenken:

  1. Die Probleme der direkt Betroffenen, nämlich der EU-BürgerInnen, die bei uns betteln, werden durch die kommenden Auflagen größer, das „Einkommen“ der dieser Art Erwerbsloser wird noch geringer werden, Kriminalität könnte ansteigen… .
  2. Die Problematik verlagert sich in „Ausweichzonen“, denn die Vertriebenen können sich ja nicht an zwei Wochentagen, an denen künftig nicht mehr gebettelt werden darf, in Luft auflösen.
  3. Die Polizei wird mit zusätzlichen Aufgaben überfrachtet.
    „Die Polizei hierzulande (häufig wird beklagt, dass zu wenige Beamtinnen und Beamte für zu viele Aufgaben zur Verfügung stehen!) wäre mit noch mehr Aufgaben beschäftigt, gleichzeitig würde die Zeit, schwerwiegenderen Aufgaben nachzukommen, fehlen“, so Heinrichs wörtlich.

Die Gemeinderätin mahnt eine differenzierte Sicht auf die Dinge ein: „In Ö1 war gerade die Sendung „Macht und Ohnmacht“ zu hören. – Daher darf ich zitieren: Es geht bei den Bettlern und Bettlerinnen um Menschen, die ‚sowieso schon dramatisch daran gehindert werden, ein gutes Leben zu führen‘. Und die ‚entscheidenden Dinge bleiben unausgesprochen‘.“

Veröffentlicht: 8. Oktober 2013

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