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Praxistest für gute Radweg-Lösung am Grieskai verhindert

Weiter warten heißt es auf die Schließung der Radweglücke am rechten Murufer: Im Gemeinderat wurde am Donnerstag ein ÖVP-Antrag angenommen, der eine Lösung mittels eines hinterfragenswürdigen Projekts wieder in die Prüfrunde schickt. Hingegen wurde der Vorschlag der KPÖ, eine zeitgemäße, von der Abteilung für Verkehrsplanung vorgelegte Lösung im Zuge eines Baustellenprovisoriums auszuprobieren, mehrheitlich abgelehnt.

Die ÖVP-FPÖ-Koalition verhinderte mit Unterstützung von Grünen und Neos, dass ein – zunächst - testweise geplanter Zweirichtungs-Radweg auf Kosten einer Fahrspur am Grieskai eingerichtet wird. Mit einem Baustellenprovisorium im Sommer sollte nämlich überprüft werden, ob so eine Dauerlösung zur Schließung der 800-m-Lücke zwischen Augarten- und Bertha-von-Suttner-Brücke und damit auch eine Entlastung für den Augarten möglich wäre.

Auslöser der Grieskai-Debatte war ein Dinglichkeitsantrag von ÖVP-Verkehrssprecher Georg Topf: Der von ihm vorgelegte Vorschlag, der nun geprüft werden muss, sieht den Radweg-Lückenschluss mittels Ausbaus bzw. Umwidmung des Gehwegs am Murufer und der Verlagerung der Parkplätze in die Nebenstraßen vor. Gleichzeitig wurde festgehalten, dass die Variante, die Fläche für einen Zweirichtungs-Radweg durch die Auflassung der Fahrspur Richtung Norden zu gewinnen, „keinesfalls anzustreben ist“.

Ein daraufhin von der KPÖ gestellter Zusatzantrag plädierte hingegen dafür, die fachlich vorgeschlagene Variante als Baustellenprovisorium einem Praxistest zu unterziehen. Wegen Sanierung ist nämlich die B.v.Suttner-Radbrücke für 2 Monate gesperrt, und für diese stark frequentierte Ost-West-Radroute braucht es eine adäquate Umleitungslösung, die sich gerade in dieser Führung über den Grieskai anböte.

Es wäre ein guter Schritt gewesen, hier endlich eine zeitgemäße Radweglösung zu finden bzw. zumindest zu testen“, bedauerte Stadträtin Elke Kahr, dass mit Ablehnung des KPÖ-Antrags nunmehr auch der Praxistest unter kontrollierten Bedingungen ins Wasser fällt. Kahr: „Wenn es darum geht, fortschrittliche Lösungen für den Radverkehr – nicht zu Lasten der Fußgänger:innen, sondern des MIV – zum Durchbruch zu verhelfen, wird leider gezaudert. Schade im Sinne der gerne propagierten Radfahr-Offensive.

29. April 2021