Sozialpass: Vorschlag von Elke Kahr findet Anklang
..in Wien, aber nicht bei der Grazer Stadtregierung
Eine gute Idee ist dabei, sich durchzusetzen. Die Grazer KPÖ-Stadträtin Elke Kahr fordert seit Jahren einen Aktivpass für Menschen mit niedrigem Einkommen. Nach ersten Vorarbeiten dafür unter Bürgermeister Stingl haben ÖVP und SPÖ von dieser Idee Abstand genommen, obwohl ein Aktivpass bereits in Linz, Mürzzuschlag, Knittelfeld oder Judenburg existiert.
Elke Kahr: „Jetzt erhält unsere Forderung einen neuen Anstoß. In Wien wird es künftig Freifahrt für Obdachlose bei den öffentlichen Verkehrsmitteln geben. Und die Wiener Grünen fordern in diesem heute die Einführung eines Aktivpasses, der dem Grazer KPÖ-Modell entspricht.“
Der Sozialpass für Menschen mit einem Monatseinkommen unter 1000 Euro soll ein Jahr lang gelten. Er ist ein unbürokratisch ausgestellter Lichtbildausweis, gültig für ein Jahr oder für längere voraussehbare Zeiten (z.B.Karenz).
Der Sozialpass soll Behördenwege reduzieren, alle bestehenden Ansprüche auflisten
und automatisch übernehmen. Er garantiert den Bezug des Heizkostenzuschusses sowie die Befreiung von Grundpreis bei Gas, Strom und Fernwärme. Außerdem ermöglicht er die Freifahrt auf den Linien der GVB. Sämtliche kommunalen und öffentlichen Einrichtungen können gratis bzw. stark ermäßigt in Anspruch genommen werden.
Die KPÖ-Politikerin: „Der Sozial- bzw. Aktivpass ist eine gute Idee. Jetzt beginnt sie sich durchzusetzen. Hoffentlich spricht sich das auch bei ÖVP und SPÖ in der Grazer Stadtregierung herum. Schließlich haben die Leute nichts von Sonntagsreden über soziale Kälte.“
Veröffentlicht: 25. April 2007