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Strengste Kontrollen im Grazer Schlachthof

Schnelltest deckte BSE-Fall auf

Das BSE-Rind von Graz scheint eine Eintagsfliege zu sein. Da es sich eindeutig um einen „importierten“ Fall handelt, gilt die Steiermark weiterhin als BSE-frei. Dies gibt der steirische Pressedienst bekannt. Bei dem ausländischen Tier handelte es sich um eine etwa fünfjährige Kuh, die gemeinsam mit zehn anderen Rindern von einem slowenischen Viehhändler nach Graz gebracht worden war. Wie gesetzlich vorgesehen, wurden nach der Schlachtung eines über 30 Monate alten Rindes beim Rind am 17. August Gehirnproben entnommen und diese einem BSE-Schnelltest am Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen Graz unterzogen.

Aufgrund des verdächtigen Ergebnisses stellte das Veterinärreferat der Stadt Graz den Schlachtkörper inklusive Organe, Haut und Blut des Tieres sowie der unmittelbar davor und danach geschlachteten Rinder unverzüglich unter amtliche Sperre. Weitere Proben der Veterinärdirektion des Landes Steiermark bestätigten den Verdacht auf BSE. Von den Veterinärbehörden und vom betroffenen Schlachthof wurden umgehend alle erforderlichen Maßnahmen in die Wege geleitet: Sämtliche Körperteile des infizierten Rindes wurden sichergestellt und verbrannt.
Politische Referentin für das Grazer Veterinäramt ist KPÖ-Stadträtin Wilfriede Monogioudis.

Nach Auffassung der KPÖ wirft dieser Fall auch ein Schlaglicht auf die Funktionsweise des Kapitalismus im 21. Jahrhundert: Das infizierte Rind wurde in der Gegend von Murska Sobota gezüchtet, etwa 100 Kilometer weit mit dem Lastwagen nach Graz transportiert und im privatisierten Grazer Schlachthof getötet. Das Fleisch sollte mehr als 1000 Kilometer weit in die Niederlande transportiert werden und dort in den Handel gelangen.

Quelle: Meldung von Graz online.

26. August 2005