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Tariferhöhung trifft auch Studierende

Stellungnahme von Stadträtin Kahr und GR Sikora

Die Grazer KPÖ wendet sich gegen die Tariferhöhung im Verkehrsverbund und kritisiert die bekannt gewordenen Verteuerungen des Freizeittickets (von 11 auf 12 Euro) und der Studienkarte.
Nach den Ferien wird die Studienkarte - laut Verkehrsverbund "für alle öffentlichen Verkehrsmittel zwischen Wohn- und Studienort" - um mindestens vier Prozent teurer. In Graz, wo die Vier-Monatskarte bisher 89,50 Euro gekostet hat, sind mit nächstem Semester 94 Euro fällig. Die Studienkarte für fünf Monate wird um 5,60 Euro und jene für sechs Monate um 6,70 Euro teurer.
Stadträtin Elke Kahr: „In diesem Zusammenhang kann man nur darauf hoffen, dass die „Evaluierung“ – sprich Kürzung – des 50-Euro- Mobilitätsschecks der Stadt Graz endgültig abgeblasen ist. Auf alle Fälle steigen die Kosten für Studierende empfindlich.“ Die KPÖ tritt bekanntlich für die Wiedereinführung der Freifahrt für Studierende ein und unterstützt die Initiative des KPÖ-Landtagsklubs, der im Jahr 2009 als ersten Schritt dazu eine 50%ige Ermäßigung für Studierende bei den öffentlichen Verkehrsmitteln gefordert hatte. Dieser Antrag war übrigens vom Landtag seinerzeit mehrheitlich (gegen die Stimmen der ÖVP) angenommen worden.
Überhaupt kein Verständnis hat man bei der KPÖ für die überdurchschnittlich starke Preiserhöhung bei Monats- und Jahreskarten. Die Halbjahreskarte verteuert sich in Graz von 186 auf 195 Euro; die Jahreskarte von 336 auf 352 Euro. Elke Kahr: „Offensichtlich werden ständige Benützer von Bus und Tram für ihre Treue auch noch bestraft. Dabei hat man noch vor kurzem eine große Werbeaktion für verbilligte Halbjahreskarten gemacht“.

Christian Sikora, Jugend und Familiensprecher der KPÖ-Graz, fühlt sich an einen bekannten Spielfilm erinnert: „ Und jährlich grüßt in Graz am 1. Juli das Murmeltier mit einer Tariferhöhung bei Bus und Tram. Die Erhöhungen sind eine gewaltige Ohrfeige und ein Anschlag auf die ohnehin schon schlechte finanzielle Situation für Menschen und Familien mit geringen Einkommen, die auf die Öffis angewiesen sind. Die für diese Teuerung Verantwortlichen sagen, dass die Erhöhung nur „ein paar Euro“ ausmachen würde. Dabei verschweigen sie, dass die Menschen derzeit mit Preissteigerungen, Tarif- und Gebührenerhöhungen sowie mit Einschnitten im Sozialbereich auf allen Ebenen konfrontiert werden.“

Der KPÖ Gemeinderatsklub wird weiterhin die sofortige und schnelle Entlastung für Familien und Menschen mit geringem Einkommen in Form eines Sozialpasses fordern. Die steirische KPÖ tritt bekanntlich für eine amtliche Preisregelung ein, die Güter des täglichen Bedarfs, Energie und Verkehr umfassen soll.
Zur Finanzierung des Öffentlichen Verkehrs fordert sie einen Unternehmerbeitrag für Bus und Tram nach dem Vorbild der Wiener U-Bahnsteuer.

7. April 2011