Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.

Traurige Rekorde bei Grazer Arbeitslosenzahlen

Fast ein Viertel der arbeitslosen Grazerinnen und Grazer ist bereits über 50 Jahre alt

AMS.jpg
Für den Job zu alt, für die Pension zu jung. Diese Erfahrung möchte niemand machen!

Auch der vergangene August hat wieder traurige Rekorde in der Arbeitslosenstatistik gebracht. In Graz sind mittlerweile bereits 17.700 Menschen ohne Arbeit, wie aus der aktuellen AMS-Statistik hervorgeht. Die Zunahme der Arbeitslosen im Vergleich zum August 2014 betrug 8,8 %. Damit sind 1431 mehr Personen ohne Arbeit als noch vor einem Jahr.

„Fast ein Viertel der arbeitslosen Grazerinnen und Grazer ist über 50 Jahre alt. Trotzdem hält die Regierung an Plänen für eine raschere Anhebung des Pensionsalters fest, und die Verlängerung der täglichen Arbeitszeit steht sogar im Regierungsprogramm“, weist Stadträtin Elke Kahr auf die absurde und verfehlte Arbeitsmarktpolitik hin. „Damit werden immer mehr Menschen in eine entwürdigende prekäre Lebenssituation gedrängt und müssen sich vor der politischen Zukunft fürchten“, so Kahr. Vom AMS in einen Bewerbungsmarathon geschickt, zählen viele ältere BewerberInnen in der Wirtschaft nur zum Alten Eisen. Nach jahrelanger Arbeitslosigkeit bleiben oft nur die Mindestsicherung, das lange Warten auf den Pensionsanspruch und ein Gefühl der Minderwertigkeit.

Stellt man die Zahl der sofort verfügbaren Stellen in Graz von 1831 jenen der Arbeitslosen (17.700) gegenüber, sieht man, dass auf jeden Grazer Arbeitsplatz zehn Arbeitslose kommen. „Es ist zynisch, den Menschen mangelnde Arbeitswilligkeit vorzuwerfen und die Mindestsicherung als Grund dafür zu nennen, wie dies die ÖVP und die FPÖ in der Juli-Gemeinderatssitzung getan haben“, so Kahr. Stattdessen müsse endlich Politik für die Menschen gemacht werden. „Milliardengeschenke für die Banken und für die Hypo waren schnell zur Hand. Geht es aber um Gelder für eine sinnvolle Arbeitsmarktpolitik, wird bei jedem Cent geknausert. So kann es nicht weitergehen!“ fordert die Stadträtin ein rasches Umdenken.

Die KPÖ setzt sich für eine deutliche Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich und gegen eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters ein.


 

Veröffentlicht: 3. September 2015

Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.