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"Überleben nur mit Diesel" (Der neue Grazer. 15.2.06)

Hausherr drehte den Strom ab - Reaktion Elke Kahr

Auch das gibt’s! Grazer Hausbesitzer kassierte die Stromkosten von den Mietern und zahlte diese nicht weiter. Einzige Hilfe: ein alter Dieselgenerator.
Schock für Mieter! Obwohl ein Hausherr in der Laboratoriumstraße die Mieten inklusive Stromkosten bei seinen Mietern abkassiert hatte, kamen die Stadtwerke und und drehten den Stromhahn zu. Grund: 6.000 Euro Stromschulden des Vermieters. Der hat es nämlich verabsäumt, die in bar kassierten Stromkosten weiterzuleiten!
"Über die Weihnachtsfeiertage mussten wir uns mit einem Dieselgenerator, der abends einige Stunden Strom spendete, über die Runden helfen. Zum Jahresende war dann leider auch damit endgültig Schluss", ärgert sich Abdul Karim Ibrahim, einer der 14 betroffenen Mieter.
Und zählt ein weiteres Übel auf: "Auch die Heizungsanlage des Hauses steht still. In diesem Winter wurde noch nie geheizt. Und nach dem ganzen Fiasko war für uns der Vermieter überhaupt nicht mehr erreichbar, weil er sich in den Urlaub nach Thailand verabschiedet hatte"
Derzeitige Situation: Die meisten der Mieter haben in ihrer Not bei Freunden und Bekannten einen Unterschlupf gefunden. Einige wenige harren trotz der eisigen Kälte noch aus.
"Wir wollen nur eines: Strom und Wärme, damit wir wieder normal in unseren Wohnungen leben können", bekräftigt Ibrahim seine Forderungen.
Sichtlich erschüttert zeigt sich die Grazer Wohnungsstadträtin Elke Kahr (KPÖ): "Nachdem die Wohnungsnot bei uns immer größer wird, glauben einige schwarze Schafe unter den Hauseigentümern, schnelles Geld machen zu können und wollen anschließend die Mieter wieder hinausekeln, indem man Strom und Heizung abstellt.
Ihr Rat: "Denen gehört das Handwerk gelegt. Treten Probleme auf, sollten Mieter sofort zu uns ins Rathaus bzw. zu den Mieterschutzorganisationen kommen. Dort gibt’s die nötige Beratung und Rechtsbeistand."

Veröffentlicht: 15. Februar 2006

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