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VA-Tech: Friedensbewegung gegen Ausverkauf

Friedenswerkstatt/Siemens/VA-Tech-Verkauf
Kein Verkauf der VA-Tech an den Rüstungs- und AKW-Produzenten Siemens!

Friedensbewegung unterstützt Kampf der Belegschaft gegen Ausverkauf

Die Bestrebungen des Siemenskonzern, die VA-Tech zu übernehmen, werden immer konkreter. Aus Sicht der Friedens- und Antiatombewegung muss der Verkauf der VA-Tech an den deutschen Siemenskonzern entschieden abgelehnt werden. Siemens ist einer der größten europäischen Atomkraftwerksbauer und Siemens ist massiv im Rüstungsgeschäft vertreten, so z.B. bei der technischen Ausstattung des Eurofighters. Derzeit bewirbt sich Siemens um einen 6,7 Milliarden Euro schweren Telekommunikations-Auftrag der deutschen Bundeswehr.

Sowohl die VA-Stahl als auch die VA-Tech betreiben keine Produktion von Rüstungskomponenten. Auch aus der Produktion von Komponenten von Kernenergieanlagen hat sich die VA-Tech laut Aussagen von Belegschaftsvertretern völlig zurückgezogen. Mit dem Einstieg von Siemens käme ein weiterer Bereich der österreichischen Industrieproduktion in den Sog der im Aufbau befindlichen europäischen Rüstungsindustrie. Stefan Daxner, Aktivist der Friedenswerkstatt: "Die Friedensbewegung und die Anti-Atombewegung haben enormes Interesse an der Aufrechterhaltung der österreichischen Verfügung über den VA-Tech-Konzern. Wir werden deshalb die Belegschaft in ihrem Kampf gegen diese Übernahme so tatkräftig wie möglich unterstützen!"

Der Hunger von Siemens zur Übernahme weiterer Konzerne konnte am französischen Alstom-Konzern nicht befriedigt werden. Die französische Regierung intervenierte mittels Zuschüssen für das angeschlagene Unternehmen. Viel leichtere Beute scheint da der österreichische VA-Tech- Konzern zu sein. Dank der kräftigen Mithilfe durch die österreichische Regierung. Hier hat der Privatisierungswahn die Klarsicht vernebelt. Die VA-Tech kann deshalb zur leichten Beute werden, weil in der Zwischenzeit die Eigentümerstruktur völlig unklar ist. Die ÖIAG hält noch 15% des Linzer Anlagenbauers. Der Industrielle Mirko Kovats hält 12,53% der VA-Tech, es halten sich aber Gerüchte, daß er in Wahrheit mehr kontrolliere.

Österreichisches Eigentum notwendig für Sicherung von Arbeitsplätzen und Neutralität

Siemens ist jüngst besonders unangenehm aufgefallen: Trotz Rekordarbeitslosigkeit in Deutschland hat Siemens gegenüber der Belegschaft eine Arbeitszeitverlängerung erpresst. Eine Übernahme durch Siemens würde zu massiven Arbeitsplatzverlusten führen, da der deutsche Atom- und Rüstungskonzern sich vermutlich nur die stromrelevanten Bereiche einverleiben würde, der Rest aber nicht lebensfähig wäre, wie der Konzernbetriebsratsobmann Anton Beneder vermutet.

Boris Lechthaler, Koordinator des derzeit in Einleitung befindlichen Friedensvolksbegehrens: „Die Erhaltung österreichen Eigentums in zentralen Industriebereichen ist eine Schlüsselfrage – sowohl zur Sicherung von Arbeitsplätzen als auch zur Sicherung der Neutralität. Mit dem Friedensvolksbegehren, das auch von vielen VertreterInnen der Gewerkschaftsbewegung unterstützt wird, leisten wir Widerstand gegen Militarisierung und Ausverkauf an Rüstungs- und Atomkonzerne.“

Rücksprache:
Gerald Oberansmayr, Friedenswerkstatt Linz, Tel. 0732/771094, 0676/6552695

6. September 2004