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Wann wird die Bahnhofsmission umgesetzt?

Stadträtin Elke Kahr: „Was es dringend braucht, ist ein Platz, wo die Menschen sich aufhalten können.“

„Die Schließung der Bahnhofsmission am Grazer Hauptbahnhof in den 90er Jahren war keine gute Entscheidung“, erinnert Stadträtin Elke Kahr. Darauf hat die KPÖ in den vergangenen Jahren auch immer wieder hingewiesen und das Anliegen regelmäßig in den Gemeinderat gebracht.

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„Es macht keinen Sinn, allein Symptombekämpfung zu betreiben, indem man Obdachlosigkeit und Alkoholismus durch Verbote in die Unsichtbarkeit drängt. Das ist weder eine Lösung für die Gesellschaft noch ein ehrlicher und fairer Umgang mit Menschen am Rande der Gesellschaft und einer Menschenrechtsstadt nicht würdig.“
Foto: © Pia Schmikl

2016 schien eine Realisierung dieses dringend notwendigen Projektes sogar zum Greifen nahe, als die Forderung der KPÖ von Werner Miedl, Geschäftsführer des Vereins GEMEINSAM.SICHER in Graz, aufgegriffen wurde, der die Einrichtung einer Bahnhofsmission im Rahmen von Community Policing als wichtige Maßnahme hervorgestrichen hat. Seither ist aber wieder still geworden um diese Initiative.

„Wenn darüber geredet wird, wie das Sicherheitsgefühl und die Atmosphäre am Bahnhof verbessert werden können, muss man in einer Stadt der Menschenrechte die besondere soziale Verantwortung für die schwächsten Menschen unserer Gesellschaft wahrnehmen“, betont Elke Kahr. „Es macht keinen Sinn, allein Symptombekämpfung zu betreiben, indem man Obdachlosigkeit und Alkoholismus durch Verbote in die Unsichtbarkeit drängt. Das ist weder eine Lösung für die Gesellschaft noch ein ehrlicher und fairer Umgang mit Menschen am Rande der Gesellschaft und einer Menschenrechtsstadt nicht würdig.“

Eine Bahnhofsmission sollte ein niederschwelliges Hilfsangebot für Menschen mit unterschiedlichen Problemlagen darstellen, für dessen Nutzung keine bestimmten persönlichen Voraussetzungen gegeben sein müssen. So gilt es etwa für Wohnungslose Übernachtungs- oder Unterbringungsmöglichkeiten sicherzustellen oder Menschen, die mittellos sind, an die zuständigen Ämter der Stadt Graz zu verweisen. „Manchmal ist vielleicht auch nur eine kleine Hilfe in Form einer kompetenten Ansprechperson eine wichtige Unterstützung“, betont Kahr. Darüber hinaus müsse eine Bahnhofsmission einen kostenlosen Ruheraum bzw. auch Toilettenanlagen gewährleisten. Als eine mögliche Lokalität für die Bahnhofsmission bietet sich die Bahnhofspassage an.

Veröffentlicht: 10. September 2019

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