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Welttag der Pflege im Schatten des „Pflexit“

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„Mehr für uns ist besser für alle“ stand am Plakat des Pflegearbeitskreises bei der 1.-Mai-Demonstration der KPÖ.

Am 12. Mai wird der Welttag der Pflegenden begangen. Der Tag geht auf Florence Nightingale zurück, die das moderne Pflegewesen begründete. „Nach einem Jahr Pandemie zeigt sich, wie dringend es ist, im Pflegewesen grundsätzlich und umfassend für bessere Arbeitsbedingungen zu sorgen“, erklärt der Grazer Pflegestadtrat Robert Krotzer (KPÖ).
 

„Pflexit“ wird zum Problem

100.000 Pflegekräfte werden bis zum Jahr 2030 in Österreich fehlen. Doch derzeit befinden sich lediglich etwa 2.500 Menschen beim AMS in entsprechenden Umschulungen. „Zusätzlich kommt ein anderes großes Problem auf uns zu: Viele Menschen in Pflegeberufen denken ans Hinschmeißen. Die Arbeitsbelastung ist physisch und psychisch einfach zu hoch“, weiß Krotzer. Das als „Pflexit“ bezeichnete Phänomen wird immer bedrohlicher.

Dem Pflegepersonal bleibt kaum noch Zeit, sich um die zu pflegenden Menschen zu kümmern oder einfach einmal durchzuschnaufen. Immer mehr schleppen sich auch krank in die Arbeit, um KollegInnen nicht im Stich zu lassen.
 

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„Gute Arbeitsbedingungen und faire Gehälter wirken besser gegen Personalmangel als jede Image- und Werbekampagne“, betont der Grazer Pflegestadtrat Robert Krotzer (KPÖ).

Entlastung als Schlüssel

Um dem „Pflegxit“ entgegen zu wirken, will die KPÖ die Forderungen der Kollektivvertrags­verhandlungen von 2019 wieder aufgreifen: Faire Gehälter, Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden bei vollem Lohn- und Personalausgleich und eine sechste Urlaubswoche. „Viele Beschäftigte leisten Großartiges – aber sie arbeiten am Limit. Sie brauchen dringend eine Entlastung. Gute Arbeits­bedingungen und faire Gehälter wirken außerdem besser gegen Personalmangel als jede Image- und Werbekampagne“, so Krotzer. Auch die Pläne der Wirtschaftskammer, das Pflegepersonal von den Philippinen zu rekrutieren, stoßen bei der KPÖ auf Ablehnung.
 

80 Prozent werden zuhause gepflegt

Entlastung braucht es auch in der Pflege zuhause. Denn 80 Prozent der zu pflegenden Menschen lebt zuhause. Von ihnen nimmt die Hälfte in der einen oder anderen Form mobile Dienste in Anspruch. Für sie hat die KPÖ bereits im Juli 2018 eine wichtige Verbesserung durchgesetzt: „Grazerinnen und Grazern, die mobile Pflegedienste in Anspruch nehmen, bleiben zumindest 949,46 Euro für die Miete und den Lebensalltag“, erklärt der Kommunist. Möglich wird das durch ein einzigartiges Modell der Zuzahlung durch die Stadt Graz zu Hauskrankenpflege, Pflegeassistenz und Heimhilfe. Alle Infos dazu unter: graz.at/kliententarifmodell.

Geht es nach der KPÖ, sollten diese ausgebaut werden. Deshalb gilt es, auch Angebote zu schaffen, die pflegende Angehörige entlasten. „Sehr viel Fürsorge wird von Verwandten, meist Frauen, geleistet. Sie gehen dabei oft an die Grenzen ihrer Belastbarkeit“, sagt Krotzer.

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Vierte Ausgabe der Zeitschrift „Pflege in Bewegung“ erschienen

Wie drastisch die Situation bereits ist, zeigen Erfahrungsberichte aus der Praxis in der neuen Ausgabe der Zeitschrift Pflege in Bewegung, die den Beschäftigten in Pflegeberufen ein Sprachrohr geben soll. Zum Download oder der kostenlosen Bestellung der vierten Nummer geht es hier.
 

Veröffentlicht: 11. Mai 2021

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