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Wildblumen für alle!

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2.500 Wildblumenkisterl freuen sich auf neue BesitzerInnen! Hier Klubobmann Manfred Eber, Mag.a Christine Podlipnik vom Naturschutzbund und Stadträtin Elke Kahr. ((c) Michael Kreuhsler)

Letztes Jahr gab es mit "Blumen für alle" den Blumenschmuckbewerb der KPÖ. Heuer gibt es eine neue Blumen-Aktion: „Gemeinsam mit dem Naturschutzbund Steiermark und pro mente Steiermark stellen wir die Bedeutung von Wildblumen ins Zentrum“, sagt die KPÖ-Stadträtin Elke Kahr. „Mit unserer Aktion wollen wir Freude zu den Grazerinnen und Grazern nach Hause bringen und mithelfen, die Aufmerksamkeit in dieser tristen Zeit auf schöne Dinge zu lenken. Denn Blumen sind Balsam für die Seele.“

In den letzten Wochen wurden in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Steiermark und pro mente Steiermark 2.500 Blumenkisterl und -töpfe mit Wildblumen vorbereitet.

Sie stehen am 4. und 5. Mai, jeweils von 9 - 18 Uhr, im Volkshaus Graz, Lagergasse 98a zur kontaktlosen Abholung bereit.

Elke Kahr und Manfred Eber vor Ort sein und gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KPÖ Graz dafür sorgen, dass die Wildblumen ein neues Zuhause finden.

Die vom Naturschutzbund ausgewählten Wildblumen und Kräuter sind bei uns heimisch, pflegeleicht und robust. Die Pflanzen gedeihen auch am Balkon oder Fensterbankerl. „Wildpflanzen sind wertvolle Futterquellen und locken Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten an. Gemeinsam wollen wir mit dieser Aktion für blühende und summende Balkone in der Stadt sorgen“, sagt Christine Podlipnig, die das Projekt federführend begleitet hat.

Elke Kahr: „Wir bedanken uns herzlichst bei Frau Christine Podlipnig vom Naturschutzbund und Herrn Michael Kreuhsler für diese tolle Idee und die Aufbereitung des informativen Begleit-Booklets und bei pro mente und Gartenbau Graz für die Vorbereitung der Blumenkisterl."

 

 

 

Artenportraits der Wildblumen

 

Weißer Mauerpfeffer und Scharfer Mauerpfeffer

Die Polsterstauden gehören zur Familie der Dickblattgewächse und können problemlos in Blumenkisterl oder Pflanzschalen gehalten werden. Sie sind pflegeleicht und lieben es trocken, sonnig und nährstoffarm. Wenn man sie lässt, breiten sie sich kriechend aus. Beide Arten blühen von Juni bis in den August hinein, wobei der scharfe Mauerpfeffer durch seine leuchtend gelben sternförmigen Blüten besticht. Diese locken Wildbienen und Hummeln an. Der Nektar ist leicht zugänglich und auch Distelfalter oder der Fetthennen-Bläuling gehören zu den Besuchern. Mauerpfeffer sind winterhart und mehrjährig, sie brauchen nicht jedes Jahr neu gesetzt zu werden.

 

Ungefüllte ringelblume

Die strahlend gelben und orangen Schönheiten zaubern eine bunte Fröhlichkeit auf so manchen Balkon.

Ihr starker aromatischer Geruch weist auf ihre Heilkräfte hin. Die Blüten können für Tees und zur Dekoration von Sommersalaten verwendet werden. Von der langen Blütezeit ab Juni bis in den Oktober hinein profitiert nicht nur der Blumenfreund, auch viele Bestäuber, wie Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge sowie Schweb- und Florfliegen wissen das zu schätzen. Ringelblumen brauchen ein sonniges Platzerl. Die Blüten leben zwar nur einige Tage, es kommen jedoch immer wieder welche nach. Die verwelkten Teile einfach wegzupfen, wenn man die verblühte Pflanze bis zur untersten Blattachse herunterschneidet, verzweigt sie sich und blüht erneut.

Die bis über 30 cm hohe Ringelblume gehört zu den Korbblütlern, wobei ihr Name auf ihre geringelten Früchte zurückgeht. Naht schlechtes Wetter, faltet sie ihre Blüten zusammen.

 

Roter Sonnenhut

Seine Heilkräfte werden bei Erkältungskrankheiten und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt.

Die stolzen Blüten der hochwachsenden Staude bleiben wochenlang schön, wobei sie von Juli bis in den Herbst hinein blüht. Als unkomplizierter Langblüher lässt sich der Sonnenhut auch gut am Balkon halten.

Wildbienen und Schmetterlinge werden vom Honigduft magisch angezogen. Der Gattungsname Echinacea bedeutet übersetzt Igel oder Seeigel und bezieht sich auf die igelähnliche braunrote Blütenmitte. Der Sonnenhut ist langlebig und winterhart. Wenn man den Sonnenhut stehen lässt, bilden die Samen im Winter eine wichtige Nahrungsquelle für unsere Vögel. Vielleicht im nächsten Jahr umtopfen in ein größeres Pflanzgefäß.

 

Ysop

Wie viele Wildkräuter gehört auch der Ysop zur Familie der Lippenblütler. Seine schönen blau bis violett gefärbten Blüten verströmen einen würzigen Duft und sind reiche Nahrungsquelle für Insekten.

Die Blütezeit ist von Juni bis September. Der Halbstrauch kann durchaus bis zu 60 cm hoch werden, er liebt es sonnig, trocken und windgeschützt, wobei die Erde locker und nährstoffreicher sein sollte. Ysop-Blätter haben einen leicht bitteren Geschmack und sollten frisch oder getrocknet, aber immer sparsam, verwendet werden. Die Verwendung ist vielfältig und reicht von Salaten über Suppen bis zu Fleisch- und Fischspeisen. Auch der Ysop ist winterhart, sollte aber aufgrund seiner Frostempfindlichkeit erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden.

 

Dost

Unsere Nützlinge sind ganz verrückt nach den Blüten des Dosts und laben sich zahlreich an ihnen. Dieser Lippenblütler ist auch unter dem Namen Wilder Majoran bekannt. Oregano besiedelt trockene, warme Standorte. Also bitte auch am Balkon ein sonniges Platzerl sichern, wo seine Blüten von Juli bis September herrlich duften. Seine ätherischen Öle und die Gerb- und Bitterstoffe werden in der Arznei verwendet. Er hat eine stimulierende Wirkung auf unser Nervensystem und vertreibt so manche Traurigkeit. Mediterrane Speisen und Salate kann man herrlich damit würzen. Wie viele andere Wildkräuter ist auch der Dost ausdauernd und pflegeleicht und lässt sich leicht anpflanzen und vermehren.

26. April 2020