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Winterdienst: Splittstreuung wird weiter reduziert

Pressekonferenz der zustaendigen Stadtraetin

Seit dem Winter 2005/06 wird in Graz der differenzierte Winterdienst schrittweise eingeführt, das heißt abhängig von Witterung und Bedeutung der jeweiligen Verkehrsfläche werden entsprechende Maßnahmen gesetzt.
Im Zentrum des differenzierten Winterdienstes steht die Reduktion der Splittstreuung. Im vergangenen Jahr wurde ein großflächiger Probeversuch mit ausschließlicher Feuchtsalzstreuung durchgeführt. Dieses Gebiet wird im heurigen Winter schrittweise erweitert, das Straßennetz, das künftig ohne Splittstreuung betreut werden wird, wird dann rund 400 Kilometer Länge umfassen.

Vorreiter in Österreich

„Graz ist mit dem differenzierten Winterdienst österreichweiter Vorreiter. Wir entwickeln dabei eine ökologisch sinnvolle Strategie, indem wir schrittweise den Einsatz von Streusplitt reduzieren. Stattdessen wird Feuchtsalz, das in seiner Ökobilanz besser als Splitt abschneidet, ausgebracht,“ so die zustaendige Stadträtin Wilfriede Monogioudis (KPOE).

„Ab Anfang Dezember erhalten wir neue Fahrzeuge, mithilfe derer in einem erweiterten Gebiet ausschließlich Feuchtsalz statt Streusplitt eingesetzt wird,“ erläutert Wirtschaftsbetriebe-Geschäftsführer Dr. Gerhard Egger.

Welche Gebiete werden splittfrei?

Die Gesamtlänge der Straßen, die künftig ohne Splitt betreut werden, beträgt 400 Kilometer, das ist die Hälfte des Grazer Straßennetzes. Darin enthalten sind zur Gänze die Bezirke Innere Stadt, St. Leonhard, Jakomini, Gries, Puntigam und Liebenau, sowie Teile von St. Peter, Geidorf, Lend und Strassgang.
Achtung: Diese Maßnahmen beziehen sich immer nur auf Fahrbahnen, nicht jedoch auf Gehsteige. Auf diesen gilt die Verpflichtung zum Winterdienst für die Liegenschaftseigentümer (sogenannte Anrainerverpflichtung gemäß § 93 StVO).

Wieviel Streumaterial eingesetzt werden muss, ist naturgemäß witterungsabhängig.

Splitt-Einsparung im Winter 05/06:
aufgrund der ersten Feuchtsalz-Zone 500 Tonnen Splitt

Erwartete Splitt-Reduktion im heurigen Winter:
aufgrund der Erweiterung 300 Tonnen Splitt

Was ist Feuchtsalz?

Feuchtsalz ist eine Mischung von Trockensalz und Sole (in Wasser gelöstes Salz). Diese Sole wird in eigenen Aufbereitungsanlagen gemischt, in Großtanks gelagert und für den Einsatz bereitgehalten. Am Streufahrzeug wird die Sole von seitlich angebrachten Tanks elektronisch gesteuert auf die rotierenden Streuteller zugespritzt.

Vorteile von Feuchtsalz gegenüber Trockensalz

Genaueste Dosierung durch modernste Geräte
Keine Verwehung von Salz, da das angefeuchtete Salz auf der Fahrbahn haftet
Geringere Umweltbelastung
30% geringerer Salzverbrauch
Vorbeugende Streuung ist möglich

Vorteile von Feuchtsalz gegenüber Streusplitt

Verbesserung der Verkehrssicherheit
Verringerung der Staubbelastung (keine Zermahlung, keine Belastungen durch Einkehren)
Reduzierte Nachladevorgänge, längere Einsatzstrecken und reduzierte Umlaufzeiten für Einsatzfahrzeuge, reduzierter Einsatz von Kehrmaschinen im Frühjahr

Maschinen- und Personaleinsatz

Der Winterdienst-Fuhrpark der Wirtschaftsbetriebe wird schrittweise erneuert und umfasst im heurigen Winter 61 Winterdienst-Fahrzeuge, wovon 28 mit moderner Feuchtsalz-Technologie ausgestattet sind. Für den kommenden Winter wurden 12 neue Fahrzeuge mit modernster Feuchtsalz-Technologie und zwei neue Winterdienst-Aufbauten zu Gesamtkosten idH von Euro 1.632.000 angeschafft. Weiters wurde die Salzlager-Kapazität von 600 Tonnen auf 1.200 Tonnen verdoppelt.
Für Winterdienst-Einsätze stehen 200 Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe zur Verfügung.

(nach: Graz online)

Veröffentlicht: 6. November 2006

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