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Wohnungsnot: Zufriedenheit der Grazer/innen leidet

Elke Kahr: "Jahrelange Verfehlungen bei Wohnbauförderung rächen sich jetzt!"

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Stadträtin Elke Kahr: "Die Stadt braucht mehr leistbaren Wohnraum und ein eigenes Kontingent bei den Förderungen."

80 % der Grazerinnen und Grazer sind mit dem Wohnungsangebot in Graz nicht zufrieden. Dies hat eine EU-weite Lebensqualitäts-Umfrage, welche in 83 europäischen Städten durchgeführt wurde, ergeben.

 

Auf die Frage: „Ist es leicht, in Graz eine gute Wohnung zu einem vernünftigen Preis zu finden“, haben 80 % der Grazerinnen und Grazer mit „nein“ bzw. „eher nein“ geantwortet. Damit belegt die Stadt Graz nur Rang 60 (von 83!), hinter Städten wie Rom, Berlin und sogar Wien!

23 Kriterien wurden abgefragt, von der Gesundheit über Bildung und Sauberkeit bis hin zu Sport und öffentlichem Verkehr. Alle dieser Kriterien haben die Grazerinnen und Grazer besser beurteilt als das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Wohnen, sogar die Luftqualität in unserer Stadt schneidet noch besser ab.

„Jetzt wird die Rechnung für eine jahrelange verfehlte Wohnbauförderungspolitik präsentiert“, sagt Wohnungsstadträtin Elke Kahr. Mit konkreten Zahlen macht sie deutlich, wie dramatisch der Rückgang beim geförderten Wohnbau in der Steiermark tatsächlich ist: „Während in den 90ern noch jährlich über 2700 geförderte Mietwohnungen gebaut wurden, waren es 2012 nur mehr 437 in der gesamten Steiermark!“  Vor der – vom Bundesrechnungshof zuletzt gerügten - jahrelangen Verscherbelung der Wohnbeihilfe durch SPÖ und ÖVP zum Stopfen von Budgetlöchern hat die KPÖ immer gewarnt – leider erfolglos. Jetzt ist kein Geld mehr da!

„Mit unserem Sonderwohnbauprogramm ist es gelungen, in der letzten Gemeinderatsperiode 500 Gemeindewohnungen in Graz auf Schiene zu bringen. Das ist aber viel zu wenig“, so die Wohnungsstadträtin. Als „untragbar“ bezeichnet Kahr auch die aktuelle Situation, die die Stadt zwingt, „als Bittstellerin bei den Genossenschaften aufzutreten, anstatt über ein eigenes Wohnbaukontingent zu verfügen. Sie fordert, dass die zweitgrößte Stadt Österreichs, die überdies extrem schnell wächst, künftig selbst mit einem entsprechenden Wohnbaukontingent ausgestattet wird. Auch muss die Zweckbindung bei Wohnbaufördermitteln sofort wieder eingeführt werden. Der Schwerpunkt soll dabei auf der Errichtung von geförderten Mietwohnungen liegen.

Veröffentlicht: 11. Oktober 2013

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