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Zum Tod von Stephane Hessel

Der Autor von "Empört Euch" hatte 2011 an einer Kundgebung der Plattform 25 in Graz teilgenommen

Anlässlich des Todes von Stephane Hessel erinnert Elke Kahr an seine Teilnahme an einer Kundgebung der Plattform 25. in Graz.

Der Autor der Schrift "Empört Euch" und Mitverfasser der Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen, Stéphane Hessel trug sich am 15. Oktober - dem "Tag der Empörung" - ins Goldene Buch der Stadt Graz ein und rief erneut zu Engagement auf. Dabei war auch Stadträtin Elke Kahr anwesend.

Am Abend sprach er zu den TeilnehmerInnen der Kundgebung am Mariahilferplatz, die von der Plattform 25 veranstaltet worden war.

„Mir ist es eine große Genugtuung, diese Stadt zu begrüßen und ihr das beste Glück zu wünschen“, schrieb Stéphan Hessel am Samstag ins Goldene Buch der Stadt Graz und unterstrich trotz seines hohen Alters (94 Jahre) und eines straffen Terminplans seine eidenschaft, zum friedlichen Widerstand aufzurufen: „Wir befinden uns in einer Lage, in der wir etwas erreichen müssen. Wir müssen die Welt vor der Finanzmacht beschützen, dazu kann jeder von uns seinen Beitrag leisten. Auch unseren Planeten Erde müssen wir viel besser beschützen, sonst wird Schlimmes passieren, denn die Gefahr ist da. Da ist aber auch die Möglichkeit, sich zu engagieren, nämlich in einer Weltgesellschaft, auf die man stolz sein kann“.

Zur Person
Geboren 1917 in Berlin als Sohn eines jüdischen Vaters und einer protestantischen Mutter, zog Hessel mit seiner Familie 1924 nach Paris um. Seit 1939 ist Hessel französischer Staatsbürger. Er schloss sich der Résistance an, wurde 1944 von der Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Hessel schaffte es, sowohl den Krieg als auch das KZ zu überleben. Ab 1946 arbeitete er als Büroleiter von UN-Vize-Generalsekretär Henri Laugier, ab 1948 war er Sekretär der neu ins Leben gerufenen UN-Menschenrechtskommission. Als solcher war Hessel an der Erarbeitung der UN-Menschenrechtscharta beteiligt. Hessel, der sich in seiner Arbeit immer wieder um Menschenrechte und Demokratie bemühte, ist in unseren Breiten vor allem durch die Veröffentlichung seines Manifests „Empört Euch!“ (Indignez-vous!) im Jahr 2010 bekannt, in dem er sich gegen die Übermacht des Finanzkapitalismus und für Zivilcourage und Engagement stark machte.
Er verstarb in der Nacht vom 26. auf den 27. Februar 2013.

Veröffentlicht: 27. Februar 2013

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