Mehr Mittel für Bildung, Jugend und Familien

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„Mit den Budgetanpassungen wollen wir Bildung, Jugend, Familie, Sport und Kultur fördern, ohne die finanzielle Stabilität der Stadt zu gefährden“, erklärt Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ).
Foto: © Julia Prassl

Die Stadt Graz bringt im Dezember die bereits angekündigten Budgetanpassungen für 2026 auf den Weg. Trotz notwendiger Einsparungen wird besonders in Bildung, Jugend und Familien investiert, während die Stadt weiterhin strukturell verantwortungsvoll handelt.

Ursprünglich sollte das Budget bereits im Oktober beschlossen werden. Die Entscheidung wurde bewusst verschoben, um die Entwicklungen auf Landes- und Bundesebene berücksichtigen zu können. Finanzstadtrat Manfred Eber betont: „Mit diesem Paket sichern wir die Strukturen unserer Stadt, stärken gezielt Bereiche, die für die Zukunft entscheidend sind, und handeln verantwortungsvoll mit dem Geld der Grazerinnen und Grazer. Es geht darum, Bildung, Jugend, Familie, Sport und Kultur zu fördern, ohne die finanzielle Stabilität der Stadt zu gefährden.“
 

Einsparungen mit Augenmaß

Für 2026 plant die Stadt Einsparungen in Höhe von rund 6,14 Millionen Euro im laufenden Budget. Diese ergeben sich durch eine 1,4-prozentige Einsparung im Vergleich zum heurigen Budget. Ursprünglich waren sieben Millionen Euro vorgesehen, doch durch gezielte Maßnahmen und interne Umschichtungen konnte ein Großteil der Einsparungen umgesetzt werden, ohne zentrale Strukturen zu gefährden.

Die noch offene Differenz von rund 860.000 Euro wird über die Sparbücher der Stadtsenatsmitglieder ausgeglichen: Gelder, die heuer nicht verbraucht werden, fließen auf das „Sparbuch“ und werden zur Schließung der Lücke einbehalten. Um keinen Einmaleffekt zu erzielen, sondern auch die mittelfristige Finanzplanung zu stärken, wird der offene Beitrag für die kommenden fünf Jahre – also rund 4,2 Millionen Euro – berücksichtigt.
 

Mehr für Kinder, Familie und Bildung

Trotz der Einsparungen werden die Mittel gezielt dort eingesetzt, wo sie besonders gebraucht werden. Das Amt für Jugend und Familie erhält 414.000 Euro zusätzlich, die Abteilung für Bildung und Integration profitiert von 1,5 Millionen Euro mehr im Vergleich zum ursprünglichen Vorschlag. Auch Sportvereine und die freie Kulturszene werden weiter unterstützt: 500.000 Euro mehr fließen an die Sportdachverbände, 200.000 Euro mehr werden der freien Kulturszene zur Verfügung gesetzt, und die Feuerwehr behält ihr bestehendes Budget.

Gleichzeitig werden Bereiche wie die Creative Industries Styria (CIS) in die SFG integriert, wodurch Einsparungen von rund 250.000 Euro möglich werden, ohne die Förderung vollständig einzustellen. Zudem wurde durch das präsentierte Landesbudget ersichtlich, dass die Einsparung bei den Bühnen Graz erhöht worden ist, was das städtische Budget um 1,8 Mio. Euro pro Jahr entlastet. Das Schulzahnambulatorium wird fortgeführt, während das Heimwegtelefon aufgrund geringer Nutzung eingestellt wird.
 

Keine Klarheit auf Bundesebene

Mit dem Budgetpaket reagiert die Stadt Graz auch auf die anhaltenden Unsicherheiten auf Landes- und Bundesebene. Finanzstadtrat Eber bedauert, dass die Landeshauptleutekonferenz, an der auch der Bund teilnahm, keine konkreten Entscheidungen zum Stabilitätspakt getroffen hat. Gleichzeitig wurde die dringend überfällige Grundsteuerreform aufgrund von Differenzen zwischen den Landeshauptleuten nicht behandelt.

„Wir als Stadt erfüllen unsere Aufgaben und gestalten das Budget verantwortungsvoll – stoßen dabei aber an Grenzen, solange wir die Perspektive des Bundes nicht kennen“, so Eber.

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Veröffentlicht: 21. November 2025