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Murkraftwerk: Baustart erfolgt

Elke Kahr: „Bevölkerung wird wirtschaftliche und ökologische Folgen tragen müssen“

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Der Baustart für das – ökonomisch und ökologisch umstrittene – Kraftwerksprojekt in Graz-Puntigam ist erfolgt. Das führt zu einer Zuspitzung der politischen Auseinandersetzung, die durch eine Volksbefragung vermeidbar gewesen wäre.

Ob die Energie Steiermark sich mit diesem Schritt als wirksame Wahlhelferin für ÖVP, SPÖ und FPÖ erweist, sei dahingestellt. Ein 50-Prozent-Partner fehlt weiterhin. Für die Grazer Bürgermeister-Stellvertreterin Elke Kahr ist das fahrlässig. „Mehr als 10.000 Grazerinnen und Grazer haben mit ihrer Unterschrift eine Volksbefragung gefordert. ÖVP, SPÖ und FPÖ haben sie dann verhindert“, sagt Kahr: „Es geht um nicht weniger als 84 Millionen Euro. Dieses Geld brauchen wir für Soziales, leistbare Wohnungen, öffentlichen Verkehr, gute Daseinsvorsorge und gute Arbeitsbedingungen bei den städtischen Betrieben.“

Doch nicht nur die finanziellen Folgen des wahrscheinlich unwirtschaftlichsten Kraftwerks Österreichs muss die Bevölkerung tragen, sondern auch die ökologischen. Anders als von der Kraftwerkslobby behauptet, werden nicht 700 Bäume, sondern über 16.000 gefällt. Weil die Ersatzpflanzungen meist anderswo vorgenommen werden, sind die Folgen für das Stadtklima besorgniserregend.

„Eines ist sicher: Die großen Einschnitte wird es erst nach dem 5. Februar geben. Es sind die Grazerinnen und Grazer, die die Suppe auslöffeln müssen, die ihnen die Kraftwerkslobby rund um ÖVP, SPÖ und FPÖ einbrockt“, ärgert sich Kahr. Sie erklärt sich mit den friedlichen Protesten der Murkraftwerksgegner solidarisch.

2. Januar 2017